(* 1963 Neumünster, lebt und arbeitet in Schattin bei Lübeck)
Der fast drei Meter hohe Datenträger ist aus geschreddertem Eisen gefertigt, einzig das Gesicht ist ein Eisenguss. Die einzelnen Eisenplättchen sind auf einem inneren Gestell dicht aneinander gelötet, erlauben aber eine Durchsicht der Figur. Bei diesem Werk geht die Kunst im öffentlichen Raum auf eine private Initiative zurück. Auftraggeber des Datenträgers ist das IT-Systemhaus, neben dessen Eingang die Figur, von der Straße aus gut sichtbar, aufgestellt ist. In engem inhaltlichem Bezug zu dessen Gewerbe treibt der Künstler Claus Görtz hier ein raffiniertes Wortspiel mit dem Begriff des „Datenträgers“. Im Gehen befasst, blickt der Mann auf einen Laptop, den er in Händen hält: Er „trägt“ somit wortwörtlich „Daten“. Von der Figur zum Gebäude verlaufende Kabel stellen dabei auch eine räumliche Verbindung zum IT-Systemhaus her.
Der Bildhauer Claus Görtz wurde 1963 in Neumünster geboren und wuchs in Lübeck auf. Bevor er sich als Autodidakt der bildenden Kunst zuwandte, absolvierte Görtz zunächst eine handwerkliche Ausbildung und arbeitete dann als Musiker. 1991 gründete er das Atelier „Kunst & Design” und ist seitdem als freischaffender Künstler tätig. 1996 trat er der Ateliergemeinschaft „Wunderwerkstatt“ bei. Im Jahr 2000 bezog Görtz ein Wohnhaus und Atelier in mecklenburgischen Dorf Schattin und gründete hier 2002 die „Schattiner Künstlergemeinschaft“, die jährlich zu Pfingsten ein Kunstfest ausrichtet. 2006 wurde er Mitglied der Gemeinschaft Lübecker Künstler. Seit 2007 unterrichtet Görtz als Dozent an der Kunstschule der Gemeinnützigen in Lübeck, wo er in Kursen für Stein- und Holzbildhauerei seine Erfahrung weitergibt. Der Bildhauer schuf mehrere Arbeiten für den öffentlichen Raum, von denen sich sechs im Lübecker Stadtgebiet befinden. Im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens steht der Mensch.