In einer kleinen Grünanlage an der Wiekstraße befindet sich das Ehrenmal für die Kriegs- und Ziviltoten der Seeflugzeug-Erprobungsstelle. Auf einer schlanken hohen Stele aus gemauertem Backstein ist die Luftschraube eines Propellerflugzeuges angebracht. Zwei Plaketten weisen die Inschriften „UNSEREN / TOTEN / KAMERADEN“ und „ERPROBUNGSSTELLE / TRAVEMÜNDE / 1929–1945“ auf. Seit 1928 bestand auf dem Priwall die „Erprobungsstelle See“, auch „E-Stelle See“. Das große Gelände mit Landeplatz, Flugleitstand und Wartungshallen diente der deutschen Wehrmacht zur Erprobung von militärischen Fluggeräten, vor allem Flugzeugen. Die günstige Lage am Wasser und das Vorhandensein einer Slipanlage machten das Erproben von Wasser- und Amphibienflugzeugen möglich. Durch ein 1938 auf dem Gelände errichtetes Flugzeugträgerdeck mit Seilfanganlage konnten auch Trägerflugzeuge getestet werden. Die Flugzeugbewaffnung, die zunächst auch hier erprobt wurde, wurde 1937 ausgelagert auf die „Erprobungsstelle für Flugzeugbewaffnung“ in Tarnewitz, auch „E-Stelle Tarnewitz“. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Erprobungsstellen 1945 geschlossen. Das Ehrenmal nennt keine Anzahl oder Namen der Todesopfer, eine rekonstruierte, sicher unvollständige Aufstellung der Einzelschicksale nennt aber die Publikation „E-Stellen Travemünde und Tarnewitz. Die Geschichte der Seeflugzeug-Erprobungsstelle Travemünde und der daraus hervorgegangenen E-Stelle für Flugzeugbewaffnung in Tarnewitz“.