Zwischen den roten Backsteinmauern der Nachbarhäuser fällt die hell verputzte Jugendstilfassade des Hauses Nr. 36 in der unteren Alfstraße sofort ins Auge. Drei Schmuckelementen aus Sandstein beherrschen das Hauptgeschoss der Fassade. Das Gurtgesims wird von zwei figürlich geformten Konsolen getragen. Sie haben die Gestalt eines Schmieds, der einen Amboss vor sich trägt, und eines Schlossers mit Schraubzwinge und Rohrzange in Händen. Die Figuren werden durch ein Flachrelief am Türsturz ergänzt: Dort ist der römische Gott Merkur zu sehen, erkennbar an der geflügelten Kappe und dem Caduceus, dem Heroldsstab, der von zwei Schlangen umwunden wird. Er gilt als Schutzpatron der Händler und ist durch die beiden anderen Figuren hier als der Schutzpatron der Händler mit Eisenwaren zu verstehen. Die drei Bauplastiken wurden erst nachträglich – etwa um 1925 – der Fassade hinzugefügt. Von 1919 bis in die 1980er Jahre war das Speicherhaus der Hauptsitz der Firma Vageler & Christiansen. Noch heute steht der Name an prominenter Stelle zwischen den beiden Figurenkonsolen. Das Unternehmen hatte sich auf den Handel mit Eisenwaren, später auf den Handel mit Werkzeugen für Industrie und Handwerk spezialisiert.