Fritz Reuter war ein Schriftsteller und Dichter, der in niederdeutscher, also plattdeutscher Sprache schrieb. Neben Klaus Groth gilt er als Begründer der neueren niederdeutschen Literatur. Sein Werk zeichnet sich durch Humor, feinsinnige Sozialkritik und subtile Seitenhiebe auf die Obrigkeit aus. Reuter wurde 1910 in Stavenhagen als Sohn des Bürgermeisters geboren, das Stavenhagener Rathaus beherbergt heute das Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Nach einer wechselvollen Schulzeit begann er 1831 auf Wunsch des Vaters ein Jurastudium in Rostock und schloss sich hier einer Burschenschaft an. 1832 wechselte er nach Jena, wo er Burschenschaftler in der politisch aktionistischen Studentenverbindung Germania wurde. Im Oktober 1833 wurde er im Zuge der Verfolgung aufständischer Studenten wegen Majestätsbeleidigung und versuchtem Hochverrat in Berlin festgenommen und inhaftiert. Das 1836 erlassene Todesurteil wurde durch Begnadigung zunächst zu einer 30jährigen, dann zu einer achtjährigen Haftstrafe herabgesetzt. Nach seiner Entlassung aus der Haft 1840 arbeitete er zunächst auf einem Gut in Mecklenburg. Ab 1845 veröffentlichte er satirische und gesellschaftskritische Beiträge, zunächst anonym und auf hochdeutsch. Vom Vater enterbt, zog Reuter 1850 ins preußische Treptow, erhielt die preußischen Bürgerrechte und verdiente seinen Lebensunterhalt als Privatlehrer. Seit 1853 veröffentlichte er Erzählungen und Gedichte auf niederdeutsch und wurde damit außerordentlich erfolgreich. 1856 ließ sich Reuter als freier Schriftsteller zunächst in Neubrandenburg nieder, 1863 verlieh ihm die Universität Rostock die Ehrendoktorwürde. Innerhalb weniger Jahre war er zu einem der finanziell am besten gestellten Schriftsteller seiner Zeit avanciert und baute sich 1866 in Eisenach unterhalb der Wartburg eine herrschaftliche Villa, heute Reuter-Wagner-Museum. 1874 starb Fritz Reuter an den Folgen eines Schlaganfalls.
Aus Mecklenburg stammende Lübecker Bürger gründeten 1910 anlässlich seines 100. Geburtstages den „Plattdütschen Verein Fritz Reuter“, der sich fortan der Sprach- und Brauchtumspflege widmete. 1933 wurde auf Betreiben des Vereins in Anlehnung an sein berühmtes Gedicht „Ik weit einen Eikbom, de steiht an de See“ die Fritz Reuter-Eiche im Stadtpark gepflanzt und davor eine Stele aufgestellt. Diese weist die Inschrift „Fritz Reuter Eik“ auf und zeigt auf einer Bronzeplakette das Profilbildnis des Schriftstellers.