Der Gedenkstein auf dem Grundstück von Staatsanwaltschaft und Grundbuchamt an der Travemünder Allee / Ecke Jahnstraße wurde 1936 zur Zeit der Olympischen Sommerspiele in Berlin errichtet. Er erinnert an die Eröffnung des ersten Sportplatzes in Lübeck im Jahr 1817 und dient zugleich dem Gedenken an „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn (1778-1882). Als Initiator der deutschen Turnbewegung schuf Jahn 1811 auf der Berliner Hasenheide den ersten Turnplatz. Er machte sich außerdem als Teilnehmer an den Befreiungskriegen und Vertreter der frühen Nationalbewegung einen Namen, in deren Dienst er auch die Turnerei gestellt wissen wollte. Das Denkmal steht inmitten eines Eichenhains, der 1870/71 zur Reichsgründung gepflanzt wurde. In der Frontseite ist das sogenannte Turnerkreuz eingemeißelt. Es zeigt viermal den Buchstaben „F“ in horizontaler und vertikaler Spiegelung als Anfangsbuchstaben des Turner-Wahlspruchs „frisch, fromm, fröhlich, frei“, den Jahn in seinem Buch „Die deutsche Turnkunst“ 1816 zur Maxime der Turner erhoben hatte. Die Inschrift am Kopf des Denkmals lautet: „AM 23. APRIL 1817 WURDE AN / AN DIESER STÄTTE NACH JAHNS / ANGABE UND LEHRE DER I. TURN- / PLATZ IN LÜBECK ERÖFFNET“. Die Jahreszahlen 1865 und 1883 verweisen vermutlich auf zwei Turnerfeste, die in Lübeck veranstaltet wurden.