(* 1942 Hamburg, lebt und arbeitet in Strande bei Kiel)
Das puristische Edelstahlobjekt von Günter Wiese besteht aus einem kräftigen Mast und zwei an seiner oberen Hälfte angebrachten filigranen Flügeln, die mit ihren scharfkantigen Faltungen an Origami-Figuren erinnern. Sie nehmen die herrschende Windstärke und -richtung auf und setzen sie in eine Drehbewegung um. Günter Wiese hat sich ganz der Formensprache der konkreten Kunst verschrieben. Häufig setzt er dabei die Kinetik, also die Bewegung, als künstlerisches Mittel ein. Das wesentliche Merkmal seiner Kunstobjekte ist ihre Konstruktion nach mathematischen und geometrischen Grundsätzen, wobei er sich an den Gesetzmäßigkeiten und Konstruktionsprinzipien orientiert, die in der Natur vorherrschen. Seine Objekte treten somit in ein subtiles Wechselspiel mit den natürlichen Gegebenheiten.
Günter Wiese wurde 1942 in Hamburg geboren. Er studierte von 1964 bis 1970 an der heutigen Muthesius Kunsthochschule in Kiel Grafik und Malerei, dann in Hamburg und München Bildhauerei. 1978 ließen sich Günter Wiese und seine Frau, die Textilkünstlerin Ute Gayk-Wiese, in Strande nieder, und gründeten ein gemeinsames Atelier. Ab 1982 war der Künstler Lehrbeauftragter für plastisches Gestalten in Architektur- und Industriedesign, ab 2007 für Interieurdesign an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Kunstobjekte im öffentlichen Raum finden sich u.a. in Kiel, Neumünster und Bad Bramstedt.