Künstler:in
Otto Wulk
(* 1909 Heidmühlen bei Neumünster, † 1982 Lübeck)
Titel
Ohne Titel
Datierung
1959
Technik
Wandmalerei
Beschreibung

Für seine Wandgestaltung im Schultreppenhaus nutzte Otto Wulk das sogenannte Sgraffito, eine mehrschichtige Verputztechnik, in Verbindung mit einer malerischen Ausarbeitung. Er wählte damit ein Verfahren, das auf alten Handwerkstechniken beruht und die künstlerische Experimentierfreude der 1950er Jahre widerspiegelt. Auch sein Künstlerkollege Meinhard Glowinski nutzte dieselbe Technik für seine Wandarbeit am gleichen Ort.

 

Motivisch arbeitete Otto Wulk in seinem Wandbild rein abstrakt. Er beschränkte sich auf die Farben Rot, Schwarz, Weiß und Grau und schuf eine symmetrisch aufgebaute Komposition aus geometrischen Farbfeldern. Mit den mehrlagigen Putzschichten der Sgraffito-Technik baute er ein Wandrelief in unterschiedlichen Ebenen auf und verstärkte die Dreidimensionalität noch in ihrer Wirkung, indem er die Oberflächenbehandlung variierte - Bereiche mit relativ glatter Fläche stehen neben rauem und geriffeltem Putz sowie einem grobkörnigen Steinputz. Das Resultat ist eine optisch und haptisch interessante Wandarbeit, die nicht nur betrachtet, sondern auch berührt werden möchte.

Biografie

Otto Wulk wurde 1909 als Sohn eines Forstbeamten in Heidmühlen im Kreis Segeberg/Holstein geboren. In den Jahren 1926 bis 1929 absolvierte er eine Lehre zum Dekorationsmaler in Hamburg und besuchte Abendkurse für Gebrauchsgrafik an der Staatlichen Kunstgewerbeschule im Lerchenfeld (ab 1928 Landeskunstschule). Von 1929 bis 1932 studierte er dort bei Fritz Behnke, Carl Otto Czeschka und Hugo Meyer-Thur. Danach fand er eine Anstellung als Gebrauchsgrafiker bei der Firma Philips in Holland. 1934 ging er zurück nach Hamburg und setzte sein Studium fort. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Berlin an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst bildete er sich von 1937 bis 1939 bei Alfred Mahlau in Lübeck weiter. In den Nachkriegsjahren erhielt Wulk, der sich vor allem durch seine Aquarelle einen Namen gemacht hatte, zahlreiche Aufträge zur künstlerischen Gestaltung unterschiedlicher Bauten wie Kirchen oder Schulen. 1975 erhielt er den Friedrich-Hebbel-Preis, der in Norddeutschland lebende Künstlerinnen und Künstler würdigt. Wulk unternahm viele Reisen, unter anderem in den Libanon, nach Israel und nach Kapstadt. Der anerkannte Künstler starb 1982 in Lübeck.

Stifter
„Kunst am Bau“ durch das Hochbauamt Lübeck
Kategorie
Kunst am Bau
Standort
Helgolandstraße 5, Schule Falkenfeld, Treppenhaus
Literatur
Kurt Mai, Bauen in Lübeck. Städtische Hochbauten und Kunst am Bau 1949-1969, Lübeck 1999.

Bilder