Menü(* 1923 Frankfurt / Oder, † 2013 Hamburg)
Das Motiv der majestätisch-filigranen Reiher setzte Gerhard Brandes bereits 1967 in seinen Auffliegenden Reihern (Hamburg-Wilhelmsburg, Teich am Schwentnerring) um. Dort scheint sich mit größter Dynamik und Leichtigkeit ein ganzer Schwarm dieser Vögel in die Lüfte zu erheben. In der 1974 entstandenen Lübecker Reihergruppe hat der Künstler die Vogelgruppe entsprechend dem Aufstellungsort, einem kleinen Wasserbecken, auf drei Tiere reduziert. Sie stehen mit hochgereckten Hälsen in einer Art Imponierhaltung einander zugewandt, ihre ausgebreiteten Schwingen überlappen sich, so dass die Gruppe eine geschlossene und zugleich in sich bewegte Form bildet. Während in der Hamburger Reiherplastik die Tiere noch ausnehmend naturalistisch gestaltet sind, lässt sich in der Lübecker Plastik eine zunehmende Stilisierung der Naturformen erkennen.
Der 1923 in Frankfurt/Oder geborene Bildhauer Gerhard Brandes war seit Ende des Zweiten Weltkrieges in Hamburg ansässig. Zuvor hatte er bereits an den Hochschulen für Bildende Künste Berlin und Wien studiert. Von 1945 bis 1949 vollendete Brandes seine Ausbildung in den Bildhauerklassen von Edwin Scharff und Gerhard Marcks an der Landeskunstschule Hamburg, daneben betrieb er mit Kommilitonen in den letzten beiden Studienjahren eine eigene Bronzegießerei. Ab 1950 war er als freischaffender Künstler tätig, 1976 übernahm er eine Dozentenstelle an der Hamburger Fachhochschule für Gestaltung. Seit den 1960er Jahren schuf Gerhard Brandes zahlreiche Skulpturen in Bronze und getriebenem Kupferblech für den öffentlichen Raum, insbesondere in seiner Wahlheimatstadt Hamburg, daneben entstand eine Vielzahl an Kleinplastiken für private Sammlungen.
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