(* 1963 Neumünster, lebt und arbeitet in Schattin bei Lübeck)
Seit 2008 steht in den Schaufenstern des Welcome-Center am Holstentorplatz die in Lindenholz gearbeitete männliche Aktfigur Traumbläser des Bildhauers Claus Görtz. Den Blick auf die Straße gerichtet, die rechte Hand mit geöffneter Handfläche vor den leicht gespitzten Mund haltend, haucht er den Passanten, Einheimischen und Touristen, schöne Gedanken und Träume ein. Das Werk, das heute dem Touristbüro gehört, ist ein Relikt der im Herbst 2008 veranstalteten ersten „Kunst-Kampagne“ mit Plastiken und Skulpturen des Künstlers in den Schaufenstern der Lübecker Innenstadt, an der sich neben zahlreichen Einzelhändlern auch die Lübeck und Travemünde Marketing GmbH beteiligte. Die Stadt als Galerie – mit dieser Idee verband der Organisator, der gemeinnützige Verein Stadtgalerie e.V., das Ziel, Bildende Kunst, Wirtschaft und Öffentlichkeit zu verbinden und zeitgenössische Kunst zu fördern.
Der Bildhauer Claus Görtz wurde 1963 in Neumünster geboren und wuchs in Lübeck auf. Bevor er sich als Autodidakt der bildenden Kunst zuwandte, absolvierte Görtz zunächst eine handwerkliche Ausbildung und arbeitete dann als Musiker. 1991 gründete er das Atelier „Kunst & Design” und ist seitdem als freischaffender Künstler tätig. 1996 trat er der Ateliergemeinschaft „Wunderwerkstatt“ bei. Im Jahr 2000 bezog Görtz ein Wohnhaus und Atelier in mecklenburgischen Dorf Schattin und gründete hier 2002 die „Schattiner Künstlergemeinschaft“, die jährlich zu Pfingsten ein Kunstfest ausrichtet. 2006 wurde er Mitglied der Gemeinschaft Lübecker Künstler. Seit 2007 unterrichtet Görtz als Dozent an der Kunstschule der Gemeinnützigen in Lübeck, wo er in Kursen für Stein- und Holzbildhauerei seine Erfahrung weitergibt. Der Bildhauer schuf mehrere Arbeiten für den öffentlichen Raum, von denen sich sechs im Lübecker Stadtgebiet befinden. Im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens steht der Mensch.